Inspiration

Inspiration

Auf der Bühne des Lebens mischen Maria-Cristina und Isabel Hallwachs munter mit. Wer ihnen begegnet, fühlt sich gern mal von der Muse geküsst. Denn als Lebenskünstlerinnen sind die beiden Schwestern ein Quell der Inspiration.

Maria-Cristina Hallwachs

Wie rote Fäden ziehen sich zwei Konstanten durch Maria-Cristina Hallwachs‘ Biografie: Neugier und Lebensfreude. Beides war mit im Spiel, als die junge Frau im Alter von 18 Jahren kopfüber in ein Nichtschwimmerbecken sprang. Dass sie sich – fortan querschnittgelähmt und auf Beatmung angewiesen – ihre Zuversicht und den Blick für die Schokoladenseiten des Daseins bewahren konnte, das verdankt die Stuttgarterin ihrem lebensbejahenden Naturell.

Mit viel Disziplin, der Hilfe ihrer 24-Stunden-Assistenz und allerlei technischen Hilfsmitteln erkämpfte sich Maria-Cristina ein selbstbestimmtes Leben, studierte Französisch und Geschichte und ließ sich kein Abenteuer entgehen. Skifahren, Segelfliegen, im Meer baden – geht nicht, gibts nicht! Heute ist die taffe Frau viel gefragt, steht für Dokumentationen, Vorträge und Theaterstücke im Scheinwerferlicht. Vor allem aber schenkt Maria-Cristina Mut: Menschen in einer ähnlichen Lage berät sie als Peer für die Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten. Sie ist überzeugt: „Ich lebe seit 30 Jahren glücklich mit der Behinderung – und du findest auch deinen Weg!“

Isabel Hallwachs

In der Gegenwart von Isabel Hallwachs Trübsal zu blasen, gelingt den wenigsten Menschen. Mit dem Rett-Syndrom geboren, ist die junge Frau nur bedingt zu Willensäußerungen fähig, ihre Fröhlichkeit jedoch gilt als höchst ansteckend. Schlechter Laune macht ihr sonniges Gemüt im Handumdrehen den Garaus. Und wer bislang der Ansicht war, dass behinderte Menschen nichts geben können, den widerlegt Isabel mit einer herzlichen Umarmung.

Auch Maria-Cristina schöpft Kraft, wenn sie ihre jüngere Schwester besucht. Isabels Vorbild war es, dem sie es verdankte, die eigene Behinderung annehmen und nach vorn blicken zu können. Mit Isabel groß geworden, hatte Maria-Cristina es hautnah erfahren: Auch ein Leben mit Behinderung kann ein erfülltes Leben sein.

Ihr Zuhause hat Isabel mittlerweile in die Dorfgemeinschaft Tennental verlagert. Hier findet sie die Form von Teilhabe, die ihr Herz hüpfen lässt: Wenn etwas los ist und sie dabei sein darf, ist Isabel ganz in ihrem Element.